Management von Versicherungsunternehmen:  Zertifikat an der FHDW Hannover

Zertifizieren Sie sich auf Master-Niveau

Im Zertifikatsstudiengang Management von Versicherungsunternehmen wird Ihnen auf Master-Niveau versicherungsspezifisches Wissen insbesondere in Bezug auf die zukunftsfähige Gestaltung von Versicherungsunternehmen vermittelt. Bestandteil sind die vier Module „Versicherungsaufsicht und Marktregulierung“, „Versicherungsökonomie“, „Wertorientierte und finanzielle Steuerung von Versicherungsunternehmen“ und „Risikobewertung und Kalkulation von Versicherungsprodukten auf Grundlage aktuarieller Methoden“. Unsere praxiserfahrenen Dozent*innen vermitteln Ihnen anwendungsorientiert ein wissenschaftlich fundiertes Fach- und Methodenwissen zur Weiterentwicklung der Versicherungswirtschaft in herausfordernden Zeiten.

Am Ende der Professional-Fortbildung erhalten Sie ein Zertifikat über 20 ECTS- Leistungspunkte im Bereich Management von Versicherungsunternehmen auf dem Niveau eines Master-Studiums. Dieses Zertifikat können Sie sich für ein Masterstudium an der FHDW Hannover oder einer anderen Hochschule anrechnen lassen.

Inhalte des
Zertifikatsstudiums:

Basierend auf den Vorgaben des Versicherungsaufsichtsgesetzes werden zunächst die Grundsätze und Prinzipien von Solvency II erläutert. Auf Basis des Standardmodells werden die verschiedenen Risikomodule analysiert. Es wird ein Bezug von den aufsichtsrechtlichen Standards zur unternehmensindividuellen Umsetzung der zweiten Säule hergestellt, der in einer ausführlichen Darstellung der Komponenten und Funktionsweisen des Governancesystem mündet. Abschließend werden auch relevante Inhalte der dritten Säule von Solveny II einer Betrachtung unterzogen. Parallel zu der Diskussion des Aufsichtssystems Solvency II werden ausgewählte veröffentlichte Berichte der dritten Säule von den Studierenden analysiert und diskutiert. Weitere Aspekte der Marktregulierung (z.B. Steuern, Versicherungspflichten) und deren Wirkungsweisen runden das Modul ab.

Grundlage für den ersten Teil der Veranstaltung bildet die Existenz und Analyse von Versicherungszyklen und die damit verbundene Bedeutung für Versicherungsunternehmen. Insbesondere bei Schaden- und Unfallversicherern bilden Phasen niedriger Profitabilität und Phasen hoher Profitabilität eine wechselseitige Beziehung. Neben der grundlegenden Betrachtung von Versicherungszyklen in verschiedenen Sparten wird untersucht, welche Faktoren die Existenz von Versicherungszyklen erklären und wie Versicherungsunternehmen diese in Managemententscheidungen berücksichtigen können. Im zweiten Teil der Veranstaltung liegt der Fokus auf der Theorie des Angebots und der Nachfrage von Versicherungsprodukten. Entsprechend wird die normative Sicht bzw. die Soll-Situation bezüglich Versicherungsentscheidungen betrachtet. Neben der Unterscheidung von Situationen der symmetrischen und asymmetrischen Informationsverteilung werden u.a. Auswirkungen einer so genannten unfairen Prämie auf die Versicherungsnachfrage analysiert. Im Rahmen der asymmetrischen Informationsverteilung werden sowohl bekannte Effekte wie adverse Selektion und moralisches Risiko analysiert als auch auf neue Phänomene wie vorteilhafte Selektion eingegangen. Die theoretischen Erkenntnisse werden durch die Berücksichtigung der empirischen Relevanz kritisch hinterfragt. Abschließend werden die zuvor erarbeiteten Erkenntnisse der normativen Theorie durch Untersuchungen zu kognitiven Verzerrungen erweitert und Erklärungsansätze diskutiert, wieso sich Menschen in vielen Fällen nicht entsprechend der normativen Erwartungen rational verhalten.

Es werden Handlungsoptionen eines Versicherers zum Umgang mit den übernommenen Risiken und Versicherungsverpflichtungen dargestellt (z.B. Rückversicherung, Finanzrückversicherung, ART). Die Besonderheiten der Versicherungswirtschaft, deren Wertschöpfungsprozesse und Kapitalerfordernisse werden unter operativen und strategischen Steuerungsaspekten vermittelt und anhand von Praxisbeispielen reflektiert. Dazu werden wertorientierte Theorie-Konzepte (z.B. Shareholder Value Ansätze, Cash-Flow-Ansätze) mit deren Zielen, Instrumenten und Methoden vorgestellt und auf konkrete Fallbeispiele in der Personen- und Kompositversicherung ange-wendet. Auf dieser Basis werden wertorientierte Steuerungsgrößen und Kennzahlen (Economic Value Added, Discounted Cash Flow, Market Consistent Embedded Value) diskutiert. Anschließend wird die Komplexität des Kostenmanagements im Rahmen der wertorientierten Steuerung behandelt und die Zusammenhänge anhand eines Wertreibersystems vertieft, welches im Laufe der Veranstaltung durch die Studierenden erarbeitet wird.

Im Fokus steht die Risikobewertung und Kalkulation von Versicherungsprodukten bzw. -risiken. Neben der Bewertung und Einschätzung eines zu versichernden Risikos erlernen die Studierenden relevante Kalkulationsgrundlagen der Tarifierung in den Sparten der Lebens- und Schadenversicherung sowie das Grundprinzip der Prämienkalkulation.  Im Zuge der Veranstaltung werden Kenntnisse über relevante Rechnungsgrundlagen in der Lebensversicherung erworben und es wird deutlich, welche Relevanz das Mortalitäts- und Langlebigkeitsrisiko für Versicherungsunternehmen besitzt. Darüber hinaus wird auf Ansätze geeigneter statistischer Modelle bzw. Modellansätze eingegangen. Im Bereich der Schadenversicherung wird der Fokus auf verschiedene Modellansätze sowie auf Besonderheiten bei der Interpretation von statistischen Ergebnissen gelegt. Auch werden die Besonderheiten in den jeweiligen Versicherungssparten erarbeitet und gegenübergestellt. Im Rahmen der Vorlesung werden je nach betrachteter Sparte Herausforderungen wie bspw. die Niedrigzinsphase oder Antiselektion diskutiert.

Daten und Fakten zum Zertifikatsstudiengang

Abschlussbezeichnung Zertifikat über 20 ECTS-Punkte auf Masterstudiengangs-Niveau
Regelstudienzeit 9 Monate
Studienbeginn Jeweils zum 1. April eines Jahres
Gebühren/Entgelte 390 Euro pro Monat
Bewerbungsschluss Jeweils Ende Februar eines Jahres
Zugangsvoraussetzung Hochschulzugangsberechtigung und versicherungsspezifische Vorkenntnisse auf Bachelorniveau
Studierende pro Jahre Max. 25
Akkreditierung (staatlich anerkannt) durch ZEvA
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Ihre Ansprechpartner*innen für die Studienbewerbung

Die Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover - Prof. Dr. Anke Bethmann

Prof. Dr. Anke Bethmann

Dozentin für Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Versicherungsbetriebslehre, Aktuarin (DAV)

Die Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover - Larissa Falkenreck

Larissa Falkenreck

Interessentenmanagement und Kooperation

Eure Fragen –
unsere Antworten!

Die Teilnehmer*innen erlernen innerhalb von sechs Monaten nicht nur praktisch anwendbare Fertigkeiten im Risikomanagement, sondern erlangen auch akademische Kompetenzen auf Masterstudiengangs-Niveau. Bei Bestehen der Prüfungsleistung erlangen die Teilnehmer*innen ein entsprechendes Zertifikat über die erreichten Credit Points. Diese können bei Bedarf in einem fortgeführten Masterstudiengang angerechnet werden.

Der Zertifikatsstudiengang ist akkreditiert. Daher können Sie die erworbenen Credit Points für ein Master-Studium an der FHDW Hannover oder an einer anderen Hochschule anrechnen lassen.

Ja, auch wenn Ihr Studium bereits längere Zeit zurückliegt, wird der Zertifikats-Studiengang Ihre Wissensbasis im Controlling grundlegend erweitern.

Einfach in eine Vorlesung reinschnuppern?
Na klar!

Sie möchten zunächst mal ausprobieren, ob ein fortbildendes Zertifikatsstudium überhaupt etwas für Sie ist? Sehr gern! Wir freuen uns, Sie probeweise in einer unserer Lehrveranstaltungen begrüßen zu dürfen. Bitte nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf, damit wir gemeinsam einen passenden Schnuppertag planen können.

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